Die Fahrt nach Kusadasi zieht sich, es sind über 500 km. Meine Maschine schwimmt so komisch in den Kurven, ich muss mal den Luftdruck prüfen. Oha, höchste Zeit, da muss hinten kräftig aufgepumpt werden. Aber nach kurzer Zeit schwimmt der Bock wieder. So hangele ich mich von Tankstelle zu Tankstelle, und erreiche mit Glück Kusadasi.
Man hat mir gesagt, Kusadasi sei ein nettes kleines Städtchen mit lebendigem Fremdenverkehr, aber in Wirklichkeit ist dies hier wieder eine Hochburg des Massentourismus, fast wie Alanya und Antalya. Egal, ich bin hier, weil ich morgen die Führung durch die Altertrümmer von Efes (Ephesus) reinziehen will, das liegt hier gleich nebenan.
Aber für mein kaputtes Hinterrad werd ich morgen erst mal eine Werkstatt suchen müssen. Ob aus der geplanten Besichtigung von Ephesus (Efes) wirklich was wird, ist fraglich.
Ich pumpe den Reifen notdürftig mit meinen CO2-Patronen auf und fahre zur nächsten Reifenwerkstatt. Meister Adel vom Continental-Service repariert mein Hinterrad in kurzer Zeit fachgerecht. Rad runter, Reifen ab, und ein solider Patch von innen aufs Loch. Das sollte halten bis nach Hause.
So komm ich doch noch zur Besichtigung von Efes. So ein riesiges, zusammenhängendes Areal von Altertrümmern hab ich, vielleicht abgesehen von Pompeji, noch nie gesehen.
Die Geschichte der bedeutendsten Stadt des antiken, griechischen Kleinasiens reicht von der Jungsteinzeit bis ins 6. Jahrhundert. Berühmt ist das gigantische Amphitheater und die aufwendig restaurierte Fassade der Celsus-Bibliothek.
Auch hier ist die Schau mit einem unglaublichen Rummel verbunden. Hunderte von Bussen, tausende von Touristen, eine endlose Kette von Souvenirbuden, Taxis, Tee, Eiskrem. Wenn man als Individualtourist hier her kommt, muss man für eine Führung durch das Areal 30 Euro berappen, zusätzlich zum Eintrittspreis.
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