Iran [10]

Reisebericht: Gregors Motorradreise in den Iran
14. Mai - 18. Juni 2007

3.6.2007, von Marivan nach Orumiyeh

3.6.2007, von Marivan nach Orumiyeh 3.6.2007, von Marivan nach Orumiyeh Nach Norden geht es nochmal durch die wilde, wunderbare Landschaft Kurdistans. Menschenleere, sanft geschwungene Berge, Pässe, Täler. Die Straße von Merivan nach Saqqez ist bis auf wenige, kleine Baustellen gut, wenn auch eng.

Überall an den wenigen Tankstellen sehe ich lange Warteschlangen. In ein paar Tagen tritt die Benzinrationierung in Kraft, da will vorher jeder noch mal voll tanken. Die Wartezeit wäre bestimmt eine Stunde oder mehr, aber die Leute winken mich freundlicherweise vorbei an der Warteschlange, ich komm sofort dran.

3.6.2007, von Marivan nach Orumiyeh 3.6.2007, von Marivan nach Orumiyeh Bei jedem Halt lädt mich einer der stolzen Herren dieses Landes zum Tee und zum Essen ein, leider hab ich nicht die Zeit, das alles auszukosten.

Die Nationalstraße bis Orumiyeh (bzw. Urumiyeh) ist die übliche, überlastete Mörderpiste. Orumiyeh ist wieder mal eine von den kochenden Großstädten, die ich eigentlich meiden wollte, aber diesmal komm ich nicht drum herum, hier die Nacht zu verbringen, es ist die letzte Stadt meiner Iran-Reise.

Ich habe keine Ahnung, wo es hier zur Innenstadt geht. Eine Polizeistreife auf einer uralten BMW ist die Rettung. Er fordert mich auf, ihm zu folgen und lotst mich 7 Kilometer durch den brodelnden Verkehr bis zu einem preiswerten Hotel direkt beim zentralen Basar.

3.6.2007, Großstadtverkehr in Orumiyeh Im Basar spricht mich ein junger Mann in gutem Englisch an. Magid ist ein smarter Jungunternehmer, er besitzt mit seinen 28 Jahren bereits vier Textil- und Obstgeschäfte im Basar. Er führt mich stolz durch seine Geschäfte, stellt mir seine Mitarbeiter vor. Beim Tee haben wir ein langes Palaver, er klärt mich der Reihe nach auf über die Verderbtheit der westlichen Welt, über die Notwendigkeit der Keuschheit vor der Ehe, den Sinn der Verschleierung der Frauen, die Heiligkeit der Ehe. Was ich von Hitler halte, will er dann noch wissen und ist ganz erstaunt über meine Antwort. Also erkläre ich ihm sehr detailliert, warum Hitler in unserem Lande nicht als großer Deutscher betrachtet wird. Magid hört zu und widerspricht nicht. Gut. Vielleicht hab ich ja sein Weltbild zu diesem Thema etwas korrigieren können.

Nachdem ich sowohl mit meiner T-Mobile Handykarte als auch mit der Irancell-Karte fast nie nach Hause durch gekommen bin, kauf ich mir für 5 Dollars eine Telefonkarte fürs Festnetz. Aber die taugt auch nix. An Telefonzellen kann man keine Auslandsgespräche führen, stellt sich heraus.

Wehmut plagt mich, dies ist mein letzter Abend im Iran. Bis zum letzten Schimmer Tageslicht mach ich noch mal die Runde durch das Marktviertel. Nach Geschäftsschluss treffe ich Magid, und er weicht nicht mehr von meiner Seite. Ich wollt so gerne noch mal den besseren Teil der Iranischen Küche genießen, aber auch Magid kann oder will mir da nicht helfen. Er führt mich zu meinem letzten Abendessen in diesem Land in so eine Art Pizza Hut. Die Pizza ist, gelinde gesagt, mittelmäßig.

4.6.2007, Orumiyeh

4.6.2007, Basar in Orumiyeh

Am Morgen wandere ich noch mal durch die Basare, und mache einen letzten Besuch bei Magid. Er deckt mich für die Reise mit einem Kilo köstlicher Feigen ein. So gegen 10 Uhr verlasse ich Die Stadt Richtung Türkei.

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