Ukraine [3]

Reisebericht: Gregors Motorradreise nach Russland
15. Mai - 13. Juni 2009

20.5.2009, Dnipropetrowsk

Heute will ich keine Landstraßen fahren, ich will nach Russland und nicht noch mehr Zeit im Ukrainischen Flachland verbringen. Also nehm ich die Autobahn auf dem Weg nach Osten. Die ist teilweise perfekt ausgebaut und ohne Verkehr.

Ohne Verkehr, aber mit Polizei. Ich werde wieder mal erwischt. Die Geschwindigkeitsübertretung ist geringfügig, 76 statt 60 km/h. Das kostet 500 Grivna, etwa 46 Euro, behauptet er und belegt das mit irgendeinem für mich nicht entzifferbarem kyrillischem Schriftstück. Ich durchwühle demonstrativ meine diversen Jacken- und Hosentaschen und fördere einen Fünfdollarschein zu Tage. Dann noch einen. Und noch einen. Mit 20 Dollar ist er dann zufrieden und lässt mich ziehen.

20.5.2009, Dnipropetrowsk, Blick vom Hotel Dnipropetrowsk auf die Dnjepr-Uferpromenade

Nach 540 km erreiche ich Dnipropetrowsk. Das Hotel Dnipropetrowsk hat 312 renovierungsbedürftige Zimmer und moderate Preise. Mein Zimmer hat einen schönen, weiten Blick flussauf- und abwärts auf den Dnjepr und die Uferpromenade.

So ist es fast überall im ehemaligen Sowjetreich, wenn das Hotel denselben Namen hat, wie die Stadt, dann ist es eines von diesen alten Plattenbau-Schuppen aus der sozialistischen Vorzeit.

20.5.2009, Dnipropetrowsk
20.5.2009, Dnipropetrowsk
20.5.2009, Dnipropetrowsk
20.5.2009, Dnipropetrowsk
20.5.2009, Dnipropetrowsk

20.5.2009, Dnipropetrowsk, Klosterinsel, St. Nikolaus Klosterkirche Dies hier ist zwar eine von diesen vielen ziemlich gesichtslosen Betonplatten-Großstädten, aber an der Uferpromenade ist was los. Die Kids flanieren hier, eins cooler als das andere. In der einen Hand ein Handy, in der anderen ein Bier. Oder eine Zigarette. Oder beides.

Es ist Abend, kurz nach 9. Ich sitze im Internet-Cafe und auf den Fernsehern rundum läuft das UEFA Cup Finale, Werder Bremen gegen den hiesigen Lokalmatador, Donezk. Das ist von hier 250 km entfernt. Boah, hier ist was los, das ist ja intensiver als vor Ort in der Fan-Kurve. Ich sag mal vorsichtshalber gar nichts, außer "Pivo!" zum Barkeeper. Das reicht ihm, um mich zu durchschauen, er grinst und antwortet "zum Wohl". Naja, er hat gut grinsen heute, bei dem Spielausgang.

21.5.2009, Mariupol

21.5.2009, Mariupol Azovstal Eisen- und Stahlwerke Ich will im Vorbeifahren mal kurz ans schwarze Meer. Bei Mariupol erreiche ich die Küste. Aber ein Ferienparadies ist das hier nicht. Im Herzen der Stadt wird der Blick aufs Wasser von einer grausig riesig rostigen Fabrik versperrt. Neben der Schwerindustrie gibts auch Strände, aber die sind schmuddelig vermüllt. Mein Aufenthalt hier dauert 15 Minuten.

 

Web Design By http://coolhaus.de
email: ghn1(at)coolhaus.de
 - © 2007 neaga

W3C css     W3C html