Boah, dieses Land ist so groß wie seine Straßen schlecht sind. Heute hab ich 10 Stunden gebraucht für 515 km.
Ich habe eine brauchbare Karte und hatte mir die Strecke nach Kiew so schön zurechtgelegt. Einfach den direkten Weg auf der Schnellstraße. Doch dann weiß jeder, den ich frage, was Besseres. Straßen mit besserem Asphalt. Landstraßen auf denen garantiert keine Polizei lauert. Gutgläubig befolge ich die Geheimtipps und als Resultat bin ich 10 Stunden durch die Kuhdörfer unterwegs. Kurz gesagt, Umweg hoch drei.
In Kiew angekommen, gerate ich erst mal ins Hotel Opera, dort kostet das Einzelzimmer 350 Euro. Aber ich kriege an der Rezeption einen guten Stadtplan kostenlos, und der Türsteher verweist mich ins nahe gelegene, preiswerte Hotel Express.
In meinem Reiseführer steht, dass die Hotels in Kiew sehr teuer sind, aber das Hotel Express ist ein Schnäppchen für 42 Euro. Einzelzimmer ohne Dusche, die ist hinten am Ende des Flures.
Heute morgen bin ich mit der Marschrutka in die Innenstadt und hab mir der Reihe nach die Sehenswürdigkeiten reingezogen. Aufgrund seiner vielen Kirchen und Klöster und seiner Bedeutung für die orthodoxe Christenheit wird Kiew seit dem Mittelalter als Jerusalem des Nordens bezeichnet (heute hört man häufiger Jerusalem des Ostens). Kiew ist eine Reise wert, die Stadt hat Flair wie Paris oder Kopenhagen.
Jetzt tun mir die Füße weh, und ich werd früh ins Bett gehen, die Fahrt geht morgen in aller Frühe weiter.
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