Tschechien

Reisebericht: Gregors Motorradreise nach Russland
15. Mai - 13. Juni 2009

11.6.2009, Turnov

11.6.2009, Turnov, Brunnen am Marktplatz

Am Morgen laufe ich noch mal in die Breslauer Altstadt, um die fehlenden Teile des Marktplatzringes bei Morgensonne zu fotografieren.

Die Fahrt geht heute nach Südwesten, ins Riesengebirge. Hallo, hier gibts Hügel! Berge! Kurven! Wälder! Pittoreske Landstraßen! Davon hatte ich auf meiner Reise bislang echt zu wenig.

Und Regen. Davon hatte ich genug. Über die Grenze geht es nach Tschechien, und dort ist es gerade so schön wie auf der polnischen Seite. Im tschechischen Riesengebirge fährt sichs wunderbar Motorrad - es wär noch schöner, wenns nicht regnen täte.

So gegen 17 Uhr hab ich dann genug vom Piss. Ich strande in Turnov.

Heute hatte ich so etwa 30% meiner Fahrt Regenwetter, aber morgen soll es hier den ganzen Tag regnen, durchgehend. Was mach ich nur? Vielleicht im Bett verkriechen und durchschlafen?

12.6.2009, Cheb

Über die heutige Fahrt mag ich nicht reden. Nur so viel sei gesagt: Seit etwa 16 Uhr klart es auf, der Himmel wird immer blauer und morgen soll es schönstes Wetter den ganzen Tag geben.

Ganz am westlichsten Eck von Tschechien liegt Cheb, das ehemalige Eger. Noch ein mal das volle touristische Programm, ein blendend restaurierter Marktplatz, eine Burg, eine Kathedrale. Daneben die in Tschechien üblichen vietnamesischen Tandmärkte, und Kneipen, Kneipen, Kneipen.

Cheb, wie viele tschechische Städte vor allem im Grenzgebiet, hat sich in der postsozialistischen Ära einen schlechten Ruf zugelegt. Was wurde nicht alles berichtet, vietnamesische Markenpiraterie, Menschenhandel, Prostitution, Drogen, russische Mafia. Seit dem EU-Beitritt ändern sich wohl die Verhältnisse zum Besseren. Mir erscheinen all die Auswüchse nicht so offensichtlich, aber ich bin ja auch nur einen Tag hier.

12.6.2009, Cheb, Kneipentür Am Abend durchstreife ich die Gassen und suche mir ein zünftiges Wirtshaus, davon gibt es, wie gesagt, genug hier. An einer Kneipentür finde ich die hier rechts gezeigten Schilder. Ich bin mir nicht sicher, ob mich das beruhigen oder alarmieren soll. Ich lasse diese Kneipe dann doch aus, und eine Straße weiter finde ich was ich suche. Für meine letzten Kronen kriege ich einen ordentlichen Gänsebraten mit Semmelknödeln und Pilsner Urquell.

13.6.2009, Stuttgart

Auf die Wettervorhersage ist Verlass. Heute ist der Himmel so blau wie frisch gewaschen. Kaum über die Grenze, habe ich das Gefühl, ich schwebe. Boah, was für gute Straßen - im Vergleich, wenigstens.

Ich entziehe mich noch bis Mittag dem Stress indem ich durch die Nebensträßchen des Oberpfälzer Waldes nach Süden bummele. Aber dann, Autobahn! In wenigen Stunden sind die restlichen 400 von insgesamt 9500 km geschafft.

 

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