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Reisebericht: Gregors Motorradreise nach Russland
15. Mai - 13. Juni 2009

Visa

Die Ukraine ist für EU-Bürger visafrei. Die EU-Länder (Slowakei, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien) sowieso.

Für Russland braucht man als Tourist ein Visum. Formelle Voraussetzung für das Visum ist eine Einladung aus Russland und eine Buchungsbestätigung eines Reiseunternehmers. Auf eigene Faust ein Visum zu besorgen, ist somit ohne Beziehungen zu irgendwelchen Firmen, Verwandten, oder Organisationen in Russland fast unmöglich.

Allerdings gibt es in jeder größeren deutschen Stadt Reisebüros, die Russlandreisen im Programm haben und das Visum beschaffen können. Die stellen dafür einfach getürkte Einladungen und Buchungen aus. Kostet etwa 80 Euro und ist völlig legal.

Versicherung

Deutsche KFZ-Haftpflichtversicherungen gelten auch in Slowakei, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, sofern man eine grüne Versicherungskarte mitführt. Ein Problem ist zur Zeit noch Russland.

Russland ist Anfang 2009 dem internationalen Abkommen bezüglich grenzüberschreitender KFZ-Haftpflicht beigetreten. Seitdem sollten eigentlich die grünen Karten Deutscher Versicherungen auch für Russland gültig sein. Das ist aber zur Zeit noch nicht bei allen Versicherungen der Fall. Viele, darunter meine (die Allianz), lassen sich noch Zeit und zieren sich. Es ist also unbedingt anzuraten, vor der Abreise bei der Versicherung nachzufragen, ob man eine neue grüne Versicherungskarte erhalten kann, die Russland mit einschließt.

Anderenfalls muss man an der Grenze eine Versicherung für Russland abschließen. Auf der ukrainischen Seite der Grenze gibt es haufenweise Versicherungsagenturen, die solche grünen Karten anbieten - allerdings zu schändlich überhöhten Preisen. Innerhalb der Russischen Grenzstationen gibt es jedoch Versicherungsbüros, wo man eine Versicherung für 15 Tage für 20 $ bekommt.

Für die Ukraine besteht offiziell für Reisende die Verpflichtung, eine Reisekrankenversicherung mit Gültigkeit in der Ukraine nachzuweisen. Das wird in der Praxis jedoch nur sehr selten kontrolliert, und wenn, wird jede beliebige Reisekrankenversicherung akzeptiert.

Verständigung

Die offizielle Landessprache in der Ukraine ist zwar Ukrainisch, aber Russisch wird praktisch überall verstanden. Ich hab deshalb ein Semester Russisch in der Volkshochschule absolviert und fand das schon ganz nützlich. Mit Englisch und Deutsch kommt man in der Ukraine und Russland, ausser vielleicht in großen Hotels, jedenfalls nicht weit. Zumindest die Wegweiser sollte man lesen können. Ich würde jedem empfehlen, sich zumindest das kyrillische Alphabet einzuprägen. Das dauert, wenn man es konzentriert angeht, nicht mal einen Tag.

Das soll nicht heißen, dass ich ohne minimale Kenntnisse in Russisch diese Reise nicht hätte machen können. Klar gehts auch ohne.

In Lettland und Litauen sprechen viele junge Leute erstaunlich gut Englisch. Man hat in diesen Ländern das Bildungssystem nach der Trennung von der Sowjetunion umgekrempelt - Russisch ist out.

Ich fand das Langenscheidts OhneWörterBuch nützlich. Bilder statt Sprache! Auf 31 Seiten finden Globetrotter hier attraktive Zeichnungen zu über 500 eindeutig erkennbaren "überlebenswichtigen" Begriffen aus allen reiserelevanten Gebieten, z.B. Unterwegs, Übernachten, Essen und Trinken, Shopping, Unterhaltung, Ernstfälle.

Unterkunft

Meine Faustregel ist, wo es touristische Sehenswürdigkeiten gibt, gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten - Privatzimmer, Pensionen, Motels, Hotels. In großen Städten sind die Hotels allerdings teuer, wie bei uns.

In Russland findet man an jeder Hotelrezeption eine Preisliste. Die Zimmer der untersten Kategorie sind oft sehr preiswert, allerdings kriegt man da oft ein Sammelzimmer, das sind Mehrbettzimmer, in denen einander wildfremde Menschen zusammen untergebracht werden.

In zwei Hotels ist es mir passiert, dass man sich weigerte, mir ein billiges Zimmer zu geben. Offensichtlich haben die Empfangsdamen die Vorschrift, die Billigzimmer nicht an Ausländer zu vermieten.

Landkarten

Für Russland, die Ukraine und das Baltikum ist der Autoatlas Russland und Nachbarländer empfehlenswert.

Benzin

Die Benzinversorgung in Russland und der Ukraine ist ausreichend gut.

Geld

In der Ukraine und in Russland gibt es überall Bankomaten, die Visa- und Mastercards mit PIN annehmen und Landeswährung ausgeben. Auch die EC Karte funktioniert in vielen Fällen, allerdings nicht immer.

Ein paar 5-Dollarnoten, auf viele Taschen verteilt, sind nützlich, wenn man bei Geschwindigkeitsübertretungen erwischt wird und sich freikaufen muss. Ich finde, drei 5-Dollarnoten machen halt mehr her als ein 10-Euroschein.

Telefon

Mein deutsches Handy (D1 mit Vertrag) funktionierte auf der ganzen Reise überall.

Viele Internetcafes haben PCs mit Kopfhörer und Mikrofon, da kann man Portable Skype benutzen. Vor der Reise einfach 10 Euro auf das Skype Konto einzahlen, Portable Skype auf einen Memory Stick installieren, und schon ist man weltweit für sehr wenig Geld am Draht.

Internet

Ich fand, dass Internetcafes in Russland dünn gesät sind. Im Trend ist stattdessen WLAN, ich habe viele Cafes und Hotels gesehen, die die Aufschrift "WLAN" irgendwo an der Tür oder am Fenster hatten. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft so ein kleines Netbook mit auf die Reise nehmen müssen.

 

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