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Ukraine [3]

Reisebericht: Gregors Motorradreise in die Ukraine
21. Mai - 18. Juni 2005

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31.5.2005 - Ukraine - Jalta

31.5.2005 - Ukraine - Jalta 31.5.2005 - Ukraine - Jalta [ Karte ]   Südlich von Bachcisaraj beginnt das Küstengebirge der Krim. Die Fahrt geht durch ein landschaftlich herrliches Tal und anschließend über eine Passstraße nach Süden. Ab der Passhöhe, schätzungsweise 1200 m hoch und nur etwa 3 km von Jalta entfernt, fällt das Gebirge unglaublich steil zum Meer ab. Die Aussicht ist grandios.

Über die steile, mit Serpentinen reich gesegnete Straße geht es durch den Wald hinunter nach Jalta.

31.5.2005 - Ukraine - Jalta 31.5.2005 - Ukraine - Jalta Die Quartiersuche geht hier so: Man hält sich kurz in der Nähe der Strandpromenade auf. Innerhalb von 5 Minuten wird man von einem halben Dutzend Zimmervermittler angesprochen, die einem sehr schlichte bis schlechte Unterkünfte für gutes Geld anbieten. Es lohnt sich, wählerisch zu sein und zu feilschen, zumindest jetzt in der Vorsaison.

Ich lande in einem neu ausgebauten, kleinen Apartment ganz nahe bei der Strandpromenade, für 12 Eur pro Tag. Nur das Parken ist ein Problem. Es braucht eine Stunde zähen Verhandelns, bis mir der Zimmervermittler in der Nachbarschaft eine Garage für weitere 2,5 Eur pro Tag gefunden hat.

Die Strandpromenade hatte ich so nicht erwartet: Ballermann auf Russisch. Unmengen von Touristen, alle etwas formell-fesch und russisch ernst. Gelacht wird hier nur im Keller, ich denke, so ist die russische Seele nun mal. Einmal spätabends sehe ich eine Gruppe von Kids die mit lautem Gelächter im Springbrunnen baden , aber das ist eher die Ausnahme.

Auch hier in Jalta ist das Internet unbrauchbar langsam. Es scheint, als ob die ganze Krim telefontechnisch noch auf dem Stand der Oktoberrevolution ist.

1.6.2005 - Ukraine - Jalta

1.6.2005 - Ukraine - Jalta 1.6.2005 - Ukraine - Jalta

Ich komme erst um 11 Uhr aus dem Bett, das Ausschlafen hatte ich wirklich mal nötig. Zum Frühstück gibt’s Tartarisch - Türkischen Bürek, ich mag das.

Am Strand werde ich von einer Horde von 12 jährigen Kids angesprochen, die an mir ihre 3 Brocken Deutsch ausprobieren, und ich an ihnen meine 3 Brocken Russisch. Von großer Hilfe ist dabei mein Hexaglot Übersetzungscomputer.

1.6.2005 - Ukraine - Jalta - Livadija Palast Am Abend besichtige ich den Palastkomplex von Livadija, erbaut vom letzten russischen Zar Nikolaj II und 1911 fertig gestellt. Hier fand im Februar 1945 die Konferenz der Siegermächte mit Stalin, Roosevelt und Churchill statt.

Damals wurden mal eben einige territoriale Verschiebungen in Europa beschlossen, die so ganz nebenbei ein paar Millionen Menschen zu Diktaturopfern oder ein bisschen heimatlos machten. Westdeutschland wurde in vier Zonen geteilt, ganz Ost- und Südosteuropa wurde der Willkür der Russen überlassen, Polen "nach Westen verschoben", d.h. Deutschlands Gebiete östlich der Oder und Neiße an Polen gegeben, den Osten Polens den Russen geschenkt, Istrien von Italien abgezwackt und den Jugoslawen gegeben, und ich weiß nicht was noch. Inzwischen ist das Gras der Geschichte drüber gewachsen, und das ist gut so, aber ob das kluge Entscheidungen zum Wohle der betroffenen Menschen waren, darf man bezweifeln. 1.6.2005 - Ukraine - Jalta

Die Geschäfte sind in Jalta abends geschlossen, aber Getränke, Bier, Wein, Sekt und vor allem Wodka kriegt man immer. An jeder Straßenecke ist ein Kiosk der das Grundbedürfnis Alk offensichtlich bis in die späte Nacht abdeckt.

Abends herrscht an der Strandpromenade von Jalta ein Musikgewirr zum Kotzen. Nur Lautstärke zählt. Jede Bar, jedes Restaurant und Frittenbude versucht den Nachbarn zu übertönen. Und was da gespielt wird: Billigpop, Computerdisco, und Russen-Rap. Eine exquisite Melange von Akustik-Kacke.

2.6.2005 - Ukraine - Jalta

2.6.2005 - Ukraine - Jalta

Es regnet, und meine Wäsche ist immer noch nicht trocken. Also wird die Abfahrt um einen weiteren Tag verschoben.

2.6.2005 - Ukraine - Jalta - Schloss Woronzow

2.6.2005 - Ukraine - Jalta - Schloss Woronzow Mit dem Ausflugsdampfer fahre ich zum Schloss des Fürsten Woronzow in Alupka. Das Schloss wurde 1837 von einem englischen Architekten in gotisch-maurischem Stil erbaut. Mir kommt es vor wie Neuschwanstein auf Russisch. Besonders sehenswert ist der prächtige Park mit einer Fülle seltener subtropischer Gewächse.

2.6.2005 - Ukraine - Jalta - Schwalbennest 2.6.2005 - Ukraine - Jalta - Schwalbennest

Das Symbol der Südküste ist das Schoss Schwalbennest. Das winzige Schloss wurde 1912 von dem deutschen Ölmagnaten Baron von Steingel gebaut, als Geschenk für dessen Geliebte, sagt man. Das muss man sich mal vorstellen. Die arme Geliebte, viellecht war es eher ein Gefängnis für sie?

Heute beherbergt das Schwalbennest ein feines italienisches Restaurant.

Ich wandere durch die Gassen des alten Jalta, zwischen Parks, alten Villen und Hinterhöfen. Die Alexander Nevsky Kathedrale im Zentrum ist in der Abensdsonne besonders eindrucksvoll. So eindrucksvoll, dass ich sie ins obere Eck meiner Website hier gestellt habe.

Gegen Abend wird es windig und kühl. Schafskälte, genau wie zu hause. Ich bin ein wenig verschnupft und brauch Ruhe. Abseits der teuren und ohrenbetäubenden Strandpromenade finde ich ein Tatarisches Restaurant. Kein Mensch spricht ein Wort Englisch, Deutsch oder Französisch. Die Speisekarte ist 10 Seiten lang, aber ausschließlich auf Russisch. Was soll ich essen? Ich lande betrübt bei Hähnchen und Fritten.

Und dann fängt auch hier die Katzenmusik an. Es ist tatsächlich unmöglich, ohne Muzak-Lärm essen zu gehen. Entweder singt ein Schlagerfuzzi zum Keyboard oder (noch schlimmer) zur Karaoke-Maschine, oder es dröhnt übles, lautes Zeug aus der Konserve. Ja, ich weiß, das sagte ich schon.

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