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Rumänien [4]

Reisebericht: Gregors Motorradreise in die Ukraine
21. Mai - 18. Juni 2005

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7.6.2005 - Ukraine - Odessa nach Galati, Rumänien

[ Karte ]   Ich bin früh auf den Rädern, ich hab heute wieder ein ordentliches Stück Weg vor mir.

Kurz nach Odessa setzt Regen ein und hört den ganzen Tag nicht mehr auf. Zum Glück ist die Straße schnurgerade, das Land flach, und der Verkehr mäßig.

Bei Bolgrad an der Moldawischen Grenze hab ich genug vom Regen und mach Rast in der Dorfkneipe. Ein Tee mit Zitrone, ein Teller Borschtsch, ein Stück Bürek und ein Kaffee machen mich wieder fit.

7.6.2005 - Moldawien - Rumänien - Donau bei Galati Durch das Moldawische Hügelland wär's sicherlich interessant, wenn ich in dem starken Regen nicht so verzweifelt auf Lehmbatzen, Kuhfladen, Pfützen und Schlaglöcher aufpassen müsste. Ich fahre durch endlose Weiden, Getreide- und Kartoffelfelder, Obstplantagen, etwas Weinbau. Es gibt keinen Wald. Null. Ich sehe verlassene Bauernhöfe, triste Dörfer mit verfallenen Industrieanlagen. Regen, Regen.

Am späten Nachmittag sehe ich in der Ferne die Donau. Die Grenze zu Rumänien bei Galati ist erreicht.

7.6.2005 - Rumänien - Galati

Der erste Eindruck von Galati im Regen ziemlich scheußlich. Es ist eine Industriestadt mit Schiffswerften und Hafenanlagen ohne Ende. An einer Kreuzung im Hafengebiet mit Schlaglöchern, Schlamm, Riesenpfützen und Eisenbahnschienen fädele ich ein, Vorder- und Hinterrad gehen zugleich weg, die ganze Fuhre schlingert erbärmlich, aber irgendwie vermeide ich gerade noch den Sturz in die Scheiße.

7.6.2005 - Rumänien - Galati Im Zentrum erweist sich Galati als ganz passable, moderne Stadt. Restaurants, Geschäfte, Büros, Hotels. Auf der Straße sind genug Leute die Englisch oder Deutsch können, und überhaupt kommt einem Rumänisch nach zwei Wochen Ukraine und Moldawien als unheimlich vertraute, verständliche Sprache vor - obwohl ich kein bisschen Rumänisch kann.

Ich finde mitten in der City ein Hotel, einen etwas gammeligen Betonkasten, und nicht ganz billig - 40 Eur. Citypreis, halt.

Die Kellner in der Pizzeria sind enthusiastisch bemüht, mir den Weg nach Brasov, mein morgiges Tagesziel, zu erklären. Aber wie immer sind Fragen nach der Qualität der Straßen ein Glücksspiel. Kaum jemand hat wirklich Ahnung. Wenn man drüber nachdenkt auch kein Wunder. Frag doch mal einen ostfriesischen Krabbenpuler, der noch nie ein Auto besessen hat, nach der Qualität der Landstraße von Papenburg nach Cloppenburg.

8.6.2005 - Rumänien - von Galati nach Brasov

[ Karte ]   Das Rumänische Flachland 200 km um Bukarest hat gute Straßen und viel Verkehr. Ich fahre von Galati nach Braila, Buzau, Ploiesti in die Karpaten Richtung Brasov. Zum Glück weiß ein Tankwart, dass die Straße von Buzau nach Brasov wegen Erdrutsch unbefahrbar ist.

Mit den Vorläufern der Karpaten erreiche ich pittoreske Dörfer und Schwarzwald-ähnliche Berglandschaften.

8.6.2005 - Rumänien - Cheia Gegen Abend erreiche ich Cheia, ein Urlaubsdorf mit dutzenden von Pensionen und vier großen Hotels. Zur Zeit ist noch fast alles leer, aber das hier muss im Sommer ein Eldorado für Wanderer und im Winter für Langläufer sein.

In Mara's Pension kann ich die Maschine waschen, es gibt ein gutes Essen und ein mittelmäßiges Bett.

Hier treffe ich Markus und Wolfgang aus Memmingen, die mit ihren BMW RT auf ähnlicher Tour sind.

9.6.2005 - Rumänien - Brasov (Kronstadt)

Beim Aufwachen regnet es aufs Blechdach wie Maschinengewehrfeuer. Ich verkrieche mich immer tiefer ins Bett, muss ich den Regentag etwa hier aussitzen? Zum Glück hört der Regen nach dem Frühstück auf.

In einem Roma-Dorf kurz vor Brasov wirft ein Knirps mit Steinen nach mir. Ich bleibe stehen und schau ihn streng an. Das hat er nicht erwartet, er bekommts mit der Angst zu tun und flieht. Die Umstehenden haben die Szene beobachtet und im Nu umringt mich eine Gruppe von 30 Roma - Männer, Frauen, Kinder. Den Leuten ist es offensichtlich auch peinlich, was einer der Ihren da angestellt hat, sie erkundigen sich, ob bei mir alles in Ordnung sei. Ich gebe zu verstehen, alles OK. Die Leute sind erleichtert und erlauben mir sogar, sie zu fotografieren - man sagt, das haben Roma sonst gar nicht gerne.

9.6.2005 - Rumänien - Brasov (Kronstadt)

9.6.2005 - Rumänien - Vulkan (Wolkendorf) In Vulcan (Wolkendorf), einem Dorf bei Brasov, finde ich bereits am Mittag ein Quartier im evangelischen Erholungsheim, geleitet von der Frau des örtlichen Pfarrers der Siebenbürger Sachsen.

Danach besichtige ich Brasov. Die Stadt ist auf den ersten Blick nur groß und hässlich, mit heftigem Verkehr. Die hübsch restaurierte Altstadt allerdings, mit der schwarzen Basilika, dem Marktplatz und den schmucken Renaissancehäusern ist sehenswert.

Und die neue Zeit ist hier angebrochen. In der Fußgängerzone ist jedes zweite Haus eine Wechselbude oder ein Handyladen.

9.6.2005 - Rumänien - Brasov (Kronstadt)

Es ist saukalt. Wie kalt? Man muss sich nur mal die Bäuerin auf dem Pferdefuhrwerk anschauen. Jetzt am Abend hat es etwa 5°, und der Wind geht durch Mark und Bein. Ich vermumme mich mit allem was ich habe. Morgen soll's wieder regnen, und ich muß über den Pass nach Pitesti!

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