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Ukraine [1]

Reisebericht: Gregors Motorradreise in die Ukraine
21. Mai - 18. Juni 2005

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28.5.2005 - Ukraine - Odessa

28.5.2005 - Ukraine - 10 Hryvnia Banknote (Ausschnitt) 28.5.2005 - Ukraine - 5 Hryvnia Banknote (Ausschnitt) 28.5.2005 - Ukraine - 100 Hryvnia Banknote (Ausschnitt)

An der Grenze zur Ukraine beträgt die Wartezeit nur 30 Minuten. Die Grenzer sind ausgesucht höflich: "Wir freuen uns, Sie auf Ukrainischem Territorium willkommen heißen zu dürfen" sagt er in schönstem Englisch. Offensichtlich hat er gerade den Kurs "Umgang mit Touristen" besucht, denn die neue Ukraine bemüht sich, zivilisiert und liberal zu sein. Man will ja schließlich in die EU. Am Ende muss ich gar einer jungen Dame für eine offizielle Meinungsumfrage bezüglich der Qualität der Grenzabfertigung mein Urteil abgeben.

Wer sind die drei markanten Herren rechts? Taras Shevchenko, ukrainischer Dichter, 1814 - 1861. Bohdan Chmelnyzkyj, Oberhaupt der Kosaken, 1595 - 1657. Iwan Maseppa, Oberhaupt der Kosaken, 1644 - 1709. Die drei Charakterköpfe sind auf dem Ukrainischen Geld abgebildet. Ich find die haben was, oder?

28.5.2005 - Ukraine - Der Dnistr

[ Karte ]   Richtung Odessa geht es entlang des Dnjestr. Es ist sonnig warm, und ich nehme kurz vor Odessa noch ein Bad in dem Fluss.

28.5.2005 - Ukraine 28.5.2005 - Ukraine - Odessa In Odessa gibt es erstaunlicherweise noch dieses Monument, das so aussieht wie ein Lenindenkmal. Hat der Bildersturm nach dem Ende der kommunistischen Ära hier nur halbe Arbeit geleistet? Nun, eigentlich ist dies ein Ehrenmal für die im Krieg gefallenen Vaterlandsverteidiger, und deshalb steht es wohl zu Recht noch da, auch wenn es ein riesiges Relief von Lenin enthält.

Die Straßen von Odessa sind eine Katastrophe. Uraltes Kopfsteinpflaster, elende Buckel, und riesige Schlaglöcher. Odessa steht, wie ich später erfahre, auf einem Netz alter Katakomben. Die ganze Stadt ist mit Gängen unterkellert, ein Teil des mehrere Kilometer langen unterirdischen Labyrinths in den Kalksteinbrüchen ist für Besucher zugänglich. Der Untergrund diente als Versammlungsort für Freimaurer und Revolutionäre, hier nisteten sich Feinde, Verbrecher und Obdachlose ein. Während der faschistischen Besetzung gab es in Odessa eine aktive Partisanenbewegung, die sich hier vor den Besatzern versteckte und ihren Kampf gegen den Totalitarismus führte.

Und diese Katakomben sind das Problem für die Straßen. An vielen Stellen sinkt der Boden ein, verursacht teils erhebliche Schäden an Gebäuden und macht die darüber liegenden Straßen vielerorts zu Kraterlandschaften.

28.5.2005 - Ukraine - Odessa Seit 100 km habe ich schlimme Fehlzündungen, der Motor knallt beim Gas wegnehmen wie eine Kanone. Es stellt sich heraus, dass mir die Hochdruck-Wasserspritze beim Waschen der Maschine einen Unterdruckschlauch am Ansaugkanal weggerissen hat. Das Problem ist zum Glück durch einfaches wieder reinstecken des Schlauchs behoben. Es tritt allerdings im Rest der Reise noch ein paar Mal auf. Ich muss damit leben, richtig reparieren kann mir das hier keiner.

Ich hatte vor der Reise mit Vlad Litvinov, dem Präsidenten des Odessa Motorradclubs "Strangers" korrespondiert. Er hat mir das preiswerte Hotel Junost empfohlen. Es ist ein 14-stöckiger Betonkasten aus den 60er Jahren. Die oberen Stockwerke sind restauriert, die Zimmer dort entsprechen mitteleuropäischem Standard. Die Zimmer in den unteren Stockwerken hätten Restaurierung nötig, dafür sind sie billig.

28.5.2005 - Ukraine - Odessa 28.5.2005 - Ukraine - Odessa Aber: Heute ist Samstag, und alle billigen Zimmer sind belegt. Also nehm ich wohl oder übel eines der teuren Zimmer (50 Eur).

Um 20 Uhr kommt Vlad auf seiner Ural. Wir hatten uns telefonisch verabredet. Wir gehen zur nahen Strandpromenade. Odessa ist ein vom internationalen Tourismus noch unentdecktes Ziel, aber hier ist ein Riesenrummel, Imbissbuden, Karusselle, Souvenirläden, und 1000 Restaurants. Hier tummeln sich überwiegend ukrainische und russische Erholungssuchende, nur selten hört man andere Sprachen. Vlad empfiehlt das Restaurant seines Schwagers, und das Essen ist dort tatsächlich vorzüglich. Vlad studiert mit mir die Landkarte und gibt mir ein paar dutzend Tipps für lohnende Ziele auf der Krim.

29.5.2005 - Ukraine - Odessa

Es gibt wieder billige Zimmer im Hotel Junost, also wechsele ich das Zimmer und bleibe noch einen Tag. 29.5.2005 - Ukraine - Odessa - Potemkin-Treppe 29.5.2005 - Ukraine - Odessa - Potemkin-Treppe im Film 1925

Ich fahre durch die Stadt, besuche ein paar Sehenswürdigkeiten, unter anderem die berühmte Potemkin-Treppe . Früher gab es von der Treppe einen spektakulären Ausblick auf den Hafen und das Meer, inzwischen steht da ein Hotelklotz mitten im Panorama.

Nun, eigentlich ist die Potemkin- Treppe am Hafen gar keine so sensationelle Sehenswürdigkeit, sondern eher ein schmucklos grauer endloser Steinhaufen. Aber da diese Treppe in Sergej Eisensteins Filmklassiker von 1925 "Panzerkreuzer Potemkin" vorkommt, muss man sie als Tourist halt besuchen. Es sind wohl auch nicht mehr die Originaltreppen, wie man beim Vergleich der heutigen Treppe mit den 80 Jahre alten Filmbildern unschwer feststellen kann. Egal, Ich war dort.

29.5.2005 - Ukraine - Odessa - Panteleimonovskaya Kirche 29.5.2005 - Ukraine - Odessa 29.5.2005 - Ukraine - Odessa Ich mache einen Spaziergang durch die südländisch wirkende Stadt. Odessa ist reich an Palästen und prächtigen Jugendstilhäusern. Das Bild der fast vollständig erhaltenen Altstadt wird geprägt durch schattige Straßen mit zweistöckigen Gebäuden mit dahinter liegenden Höfen, die allerdings oft in beklagenswertem Zustand sind. In der wohl bekanntesten Straße und Flaniermeile Odessas, der Deribasovskaja, gibt es die gemütlichsten, aber auch nicht ganz billigen Straßencafés.

Im Stadtgarten ist Trödelmarkt, wer Lust auf exotischen Ost-Nippes hat, ist hier bestens bedient. Außerdem gibts hier angenehmen Schatten von alten Bäumen und eine Reihe von gemütlichen Cafes.

29.5.2005 - Ukraine - Odessa 29.5.2005 - Ukraine - Odessa Am Grecheskaya Platz ist der CD Markt, wo man alle gängigen Hits, Computerspiele, DVDs und Software für drei oder vier Euro das Stück kaufen kann. Es sind allesamt professionell hergestellte Raubkopien. Während der Anteil der illegal kopierten Software in Westeuropa bei durchschnittlich 36 Prozent liegt, ist in Osteuropa die Ukraine mit 91 Prozent einsamer Spitzenreiter, sogar noch vor Russland.

Der Tag geht mit einem Bad im Meer und noch mal einem Spaziergang an der Strandpromenade zu Ende.

30.5.2005 - Ukraine - von Odessa Richtung Krim

30.5.2005 - Ukraine - von Odessa Richtung Krim

Aus Odessa raus zu kommen ist nicht so einfach. Es gibt fast keine Wegweiser, jede Menge schlechte Straßen, und allgemeines Verkehrschaos. Wie schon bei der Einfahrt in die Stadt brauche ich ein Taxi, welches mich zum Ziel - in diesem Fall die richtige Ausfallstraße - lotst. Nach 1 1/2 Stunden und 30 km Stadtlabyrinth bin ich endlich draußen und hab freie Fahrt.

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