Österreich

Reisebericht: Gregors Motorradreise in den Balkan
22.Mai - 18. Juni 2004

22.Mai, Stuttgart bis Braunau

Wettervorhersage: 12°, starker Regen. Tatsächlich ist es am Morgen kalt und trübe, aber außer ein paar Tropfen ganz OK. Also breche ich auf wie geplant. Über die schwäbische Alb, Urach, Blaubeuren nach Ulm. Wunderbare Frühlingslandschaft, trotz der Kälte. Bald bin ich so durchgefroren, dass ich die Regenkombi überziehen und für den Rest des Tages drin bleiben muss.

22. Mai, Braunau Über München geht es Richtung Passau, das heutige Tagesziel ist Braunau in Österreich. Braunau ist hübsch, mit großzügig breiter Hauptstrasse voller barocker Gebäude und pittoresker Altstadt.

Der Kellner beim Abendessen erklärt mir doch tatsächlich ungefragt, wo nun genau Hitlers Geburtshaus (städtische Bibliothek, hinterm Stadttor) steht. Ist er stolz darauf? Oder wird er so häufig danach gefragt? Gibt es wirklich Touristen, die hierher kommen um das zu sehen? Wie auch immer, ich finde es bizarr.

23. Mai, Braunau bis Alland im Wienerwald

23. Mai, Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug Der Tag beginnt wieder kalt, 6° und Regen. Die Wettervorhersage ist scheußlich. Schneefall in den Alpen bis runter auf 800m.

23. Mai, Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug Ich verwerfe die sorgsam ausgearbeitete Route durch die Steiermark und entschließe mich, entlang der Donau bis Wien zu fahren. Möglichst die Berge vermeiden, im Tal sind die Temperaturen angenehmer.

Zum Glück bleibt es vorerst bei kleinen Schauern und das Thermometer steigt bis Mittag auf etwas über 10°. Die Sonne kommt manchmal durch. Die Strecke zwischen Wels und Linz ist keine Schönheit, und Linz bleibt mir nur durch seine potthässliche Kohlekraftwerke in Erinnerung. Kein Zweifel, durch die Berge wäre es schöner gewesen. Dann verfahre ich mich auch noch, aber ein freundlicher Biker lotst mich aus der Stadt.

23. Mai, Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug Das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug mit seinen 2 Schleusen ist interessant zu beobachten. In den Schleusen am linken Ufer überwinden Schiffe schätzungsweise 10 m Höhenunterschied der oberhalb des Kraftwerkes aufgestauten Donau und des unterhalb des Kraftwerkes weiter fließenden Flusses. Ein Schleusungsvorgang dauert zwischen 15 und 20 Minuten.

23. Mai, Stift Melk Kurze Nieselregen wechseln sich ab mit sonnigen Perioden. So macht die Fahrt entlang der Donau über Melk mit seinem imposanten Benediktinerstift bis St. Poelten wieder mehr Spaß.

Ich suche mir eine Strecke abseits allen Verkehres durch den Wienerwald südlich von Wien. Die Strecke erweist sich als Geheimtipp, traumhaft pittoresk, mit mittelalterlich anmutenden Bauernhöfen, winzigen Straßen durch märchenhafte Hügellandschaften. Überhaupt kein Verkehr, allenfalls muss man mal anhalten, um die Kühe vorbei zu lassen.

Die Fahrt durch die kurvenreichen Landstraßen wird mir mehr und mehr durch den immer stärkeren, kalten Regen verdorben. Um 17:30, in einem Dorf namens Alland hab ich genug, ich brauche ein warmes Bett.

Bevor ich einschlafe, setz ich mich noch auf meine Brille: Totalschaden. Ab jetzt kann ich nur noch mit meiner Sonnenbrille fahren, auch wenn’s Frösche regnet. Das kann heiter werden.

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