[ Karte ] Nach der Grenze wird der Himmel immer schwärzer, und auf dem Pass bei Posof, auf 2500 Höhe, erwischt mich doch tatsächlich ein Unwetter mit Wolkenbruch, Sturm und Hagel. Weit und breit kein Unterstand, ich stehe auf der Landstraße mit eingezogenem Kopf wie eine Schildkröte in Not und muss so den Hagel aussitzen. Nach kurzer Zeit ist die Straße 10 cm dick mit Eis bedeckt. Das Unwetter ist zu Ende. Die Fahrspur ist zwar eisfrei, aber wenn jemand entgegenkommt, muss ich ins Eis ausweichen. Dafür ist mein schweres Ross nun wahrlich nicht gebaut. Zum Glück ist die stressige Rutschpartie nach wenigen Kilometern zuende.
Das Land hier ist grün (vielleicht weil es noch früh im Jahr ist) aber öde. Einsame Dörfer hie und da, sonst über weite Strecken nichts, außer Hügel, Wiesen, Täler und in der Ferne schneebedeckte Gipfel. Ich steige in Ardahan, der erstbesten größeren Stadt ab. Hier ist es umtriebig, was Gutes zu essen und ein billiges Quartier gibt es auch.
[ Karte ] Die Straße führt von Ardahan bis Oltu durchs Hügelland. Was heißt Hügel, die ganze Landschaft hier liegt um die 2000 m hoch, aber die Berge sind sanft geschwungen. Überall Grasland, kein Wald. Die Dörfer bestehen teilweise noch aus den traditionellen Flachbauten mit Grasbewachsenen Lehmdächern, mehr Höhlen als Häuser.
Ab Oltu geht es durch ein felsiges Tal entlang einem kleinen Fluss, in ständigen Kurven hinunter in die Hochebene von Erzurum. Die Landschaft wird trocken und wüstenartig bunt und felsig. Zwischen den Felsenbergen sind immer wieder fruchtbar grüne Flecken, Ackerland und Dörfer.
Wieder gibt es bei jedem Tanken ein oder zwei Gläser Tee als Dreingabe.
Erzurum ist eine brodelnde Großstadt, aber gleichzeitig ist sie ein wunderbares Beispiel traditioneller türkischer Urbanität . Im Zentrum sind eine römische Zitadelle, ein halbes Dutzend mittelalterlicher Moscheen, eine historische Koranschule, antike Grabmäler, Museen, alte Stadtmauern, und eine alte Karawanserei voller Juwelierläden.
Ich finde ein gutes und preiswertes Otel in der Altstadt, und laufe mir bis zum Abend beim Stadtrundgang die Füße wund.
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