Was den Titel dieser Website betrifft, ich bin zwar kein Bayer, aber ich hab sonst nichts gefunden was sich auf Biskaya reimt.
Eine hübsche Altstadt mit lebendigen Gassen, tausend Bistros, malerisch inmitten eines Mäanders des Flusses Doubs gelegen.
Dank ihres reichen historischen und kulturellen Erbes und ihrer einzigartigen Architektur trägt Besançon seit 1986 die Auszeichnung Stadt der Kunst und Geschichte. Seine militärischen Befestigungsanlagen, die auf Vauban zurückgehen, zählen seit 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
So schön die Stadt ist, so hoffnungslos ist die Route von der Autobahn zum Zentrum zur Feierabendzeit verstopft. Ich habe fast eine volle wertvolle Abendstunde im Stau vergeudet.
Heiß ist es geworden heute. Während ich gestern bei 10 Grad über den Schwarzwald gezittert bin, schwitze ich heute Nachmittag bei 30 Grad durch die Auvergne. Ich erreiche Moulins am Nachmittag.
Ich hab mir die Ruine des Schlosses des Herzogs von Bourbon und zwei stattliche Kathedralen angesehen, bin dann aber schnell auf dem Place d'Allier in einem der vielen Straßencafes gestrandet, um dort die Hitze im Schatten auszusitzen.
Einige mittelalterliche Gemäuer und noch mehr Renaissance Bausubstanz gibt es in dieser wuseligen, hübschen Kleinstadt, immerhin Hauptstadt des Département Dordogne.
Dominiert wird das Stadtbild von der etwas bizarr anmutenden Kathedrale Saint Front. Man möchte nicht glauben, dass dies eine romanische Basilika aus dem 11. Jahrhundert ist. Allerdings wurde sie im 19. Jahrhundert kräftig renoviert und modernisiert. Die baufälligen Kuppeln wurden ersetzt und vergrößert, und ein Haufen Türmchen, Säulchen, Kuppelchen und sonstiger Nippes drangebastelt. Jetzt schaut die Kirche ein bisschen aus wie die Tempelruinen von Angkor Wat.
Dessen ungeachtet ist sie heute stolzer Teil des Weltkulturerbe „Jakobsweg in Frankreich“.
Bis vor 150 Jahren war dies hier ein gottverlassenes Fischerdorf, doch Mitte des 19. Jahrhunders entdeckte der Hochadel, von Kaiserin Sissi bis Könige von Belgien, Portugal und Württemberg, englische Lords und spanische Granden diesen Ort. Heute ist es ein mondäner Baderummelplatz mit Luxushotels und Surfern wie in Kalifornien.
Ich hab noch einen Tag dran gehängt, weil meine Wäsche trocknen muss und weil die Stadt besichtigt werden will. Nur in die Brandung hab ich mich nicht getraut, das Wasser hat hier frische 18 Grad. Die am linken Bildrand erkennbaren Köpfe der Surfer, weit draußen im Wasser, stecken wohl alle in einem Neopren-Anzug.
Heute bin ich in Spanien, an der baskische Küste. Ein kleines, relativ altes Hafenstädtchen namens Bermeo, in der Nähe von Bilbao.
Gemütlich ist es hier. Um diese Jahreszeit bin ich fast der einzige Tourist, und die Bars am Hafen locken mit Vino Tinto und leckeren Tapas.
Das Hotel in der Altstadt ist unschlagbar billig, dafür gibt es in der Nähe keinen Parkplatz fürs Mopped. Ich muss mich durch die Altstadtgassen schlängeln, bis ich den öffentlichen Parkplatz am Hafen erreiche. Und dann zu Fuß ein paar hundert Treppen steigen, um wieder zum Hotel zu kommen. Heute Nacht steht also mein Reisemobil unbewacht am Hafenparkplatz. Toi toi toi.
Mein Motorrad hat auf dem unbewachten Parkplatz am Hafen die Nacht unbeschadet überstanden.
Jetzt bin ich einfach ins nächst größere Nachbardorf gefahren, Entfernung Luftlinie vielleicht 15 Km, aber auf den winkeligen Straßen durch die Berge warens dann 45 km. Gute Kilometer, durch einsame, grüne Landschaften. Mit ein bisschen Nieselregen, manchmal - so ist halt das Wetter im Baskenland oft.
Hach wie war es angenehm im Küstengebirge des Baskenlandes. Abfahrt am Morgen bei optimalen 22 Grad, kurz nach Mittag erreiche ich Pamplona, bei molligen 36 Grad.
Da fällt einem das Sightseeing schwer. Ich hab die Stierkampfarena besichtigt, und bin die Gasse entlang marschiert, in der nächsten Monat wie jedes Jahr die berühmte Bullenhatz stattfindet.
Das wars. Morgen geht es in die Pyrenäen, auf 2000 Meter wird die Temperatur wohl moderat genug sein.
Die Fahrt durch die Pyrenäen nordöstlich von Pamplona war wundebar. Da gibt es kleinste Bergsträßchen im Dauerzickzack ohne Verkehr. Man muss sich das ein bisschen wie den Nordschwarzwald vorstellen, nur dass es hier kaum Dörfer gibt.
Kühl wars allerdings nicht so wie erhofft. An meinem Zielort Jaca hatte es heut Nachmittag 37 Grad.
Durch die Skigebiete im äußersten Norden geht es heute nach Llavorsi. Was wohl ehemals ein karges Bergbauerndorf war, ist heute zu fast 100% zu Ferienwohnungen und Wochenendhäusern umfunktioniert. Alle Fensterläden und Türen sind geschlossen, vor Beginn der Feriensaison ist hier noch kein Mensch.
Lediglich in einem Haus in der Dorfmitte, dort, wo kein Auto hinkommt, hab ich ein altes Ehepaar vorm Haus sitzen sehen. Da waren auch gepflegte Blumenkübel, ein paar Katzen und ein bisschen Rauch aus dem Schornstein. Hier lebt also noch jemand, anscheinend.
So, irgendwann reicht's mit den Hinterwald-Sträßchen, den Haarnadelkurven und Serpentinen. Jetzt fahr ich ans Meer, denke ich. Also auf, Richtung Costa Brava.
Auf der Fahrt dorthin hab ich, sobald ich die höheren Bergregionen verlassen habe, heute die 40 Grad Marke geknackt.
Jetzt bin ich in Tossa de Mar. Da war ich vor vielen vielen Jahren schon mal, und mir gefällt's hier immer noch. Zwar sind hier hunderttausend Touristen, aber die Altstadt wurde wenigstens nicht mit Hotelbunkern verschandelt und hat dadurch ihr Flair weitgehend bewahrt.
Ich denke, ich bleib noch eine Nacht. Morgen werden die Wochenendgäste abreisen und dann wird's hier nochmal ein bisschen gemütlicher.
Nach Puigcerda musst du fahren, hat man mir gesagt. Das sei eine herrliche Bergstrecke. Und die Stadt, haarscharf an der französischen Grenze sei auch allerliebst, hat man mir gesagt. Was die Bergstrecke betrifft, stimmt das voll und ganz.
Aber die Stadt ist heute eine Enttäuschung. Am Montag sind nämlich hier alle Geschäfte und Restaurants geschlossen, und außerdem ist fast keim Mensch auf der Straße. Hier ist heute der Hund begraben, echt.
Vier Stunden hats gedauert bis ich die Passsträßchen auf der französischen Seite hinter mir hatte. Die Straße war auf einigen Etappen eng und in schlechtem Zustand.
Aber überwiegend wars halt doch schön, und nun bin ich in Carcassonne. Die Stadt hat eine befestigte mittelalterliche Altstadt hoch oben auf einem Hügel.
Nach dem Aufstieg in die Festung erwarten mich eine Burg in der Burg, ein paar mittelalterliche Gassen mit gefühlten hundert Restaurants, Bars, Bistros und Souvenirshops und einige Tausend Touristen.
Diese Beschreibung trifft so auch auf Rothenburg ob der Tauber zu. Trotzdem ist der Ort sehenswert.
Das Prunkstück von Rodez ist die gotische Kathedrale. Das heisst, als sie gebaut wurde, war sie mehr eine Verteidigungsfestung als eine Kirche. Das sieht man an den martialischen Details im unteren Bereich, dicke Mauern, Schießscharten und Wehrtürme, zum Beispiel. Erst in der Renaissance hat man den oberen Teil verschönert und ihm einen prunkvoll sakralen Charakter verpasst.
Heute findet in der Innenstadt ein Musikfestival statt. An jeder Straßenecke wird gefiedelt, gesungen, getrommelt und vor allem gerockt. Laut und mehr oder weniger gut. Ich hab bei meinem Abendspaziergang durch die Stadt ein Dutzend Bands gezählt, es waren aber sicher noch mehr.
Heute stand in den Nachrichten, dass zur Zeit in Spanien und Frankreich die stärkste Hitzewelle seit Menschengedenken wütet. Ich kanns bestätigen.
Während meiner Fahrt durch das nördliche Zentralmassiv war es mit niederen 30 Grad Werten ja noch einigermaßen erträglich, aber in den tiefer gelegenen Regionen entlang des Loire-Tals war es dann schon um die 40 Grad.
Aber nun will ich nicht lamentieren, noch schlimmer dran waren zweifellos die vielen Jakobsweg Pilger die man bis Le Puy in Richtung Südwesten am Straßenrand marschieren sieht.
Was mich veranlasst hat, mein heutiges Quartier in St Etienne zu wählen, weiß ich jetzt auch nicht mehr genau. Es ist eine Großstadt ohne viel Grün, mit hunderttausend engen Gassen in denen die Hitze so richtig schön festsitzt. Nun ja, jeder ist seines Glückes Schmied.
Nach der gestrigen Erfahrung mit dem Brutofen St Etienne wollte ichs heute besser machen und hab ein kleines Kaff 8 km östlich von Dole als Tagesziel gewählt.
Rochefort-sur-Nenon heißt der Ort. Hier ist es sehr betulich, neben einer alten Schleuse des Flusses Doubs und ein paar alten Gemäuern gibt es hier so gut wie nichts zu sehen. Der Fluss wirkt bei der Hitze allerdings verführerisch, da werd ich wohl später am Nachmittag mal reinspringen.
Die vertrauten Schwarzwalddörfer sind ein schöner Abschluss der Reise. Morgen sind es dann nur noch ein paar Kilometer bis Stuttgart.
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